Ehe vor Gott? Ach hör mich uff.
Und wer immer noch glaubt, die Ehe wird, zwischen einem Mann und einer Frau, vor Gott geschlossen, vergisst, dass es die Ehe schon gab, als von Gott noch lange keine Rede war. Ein Blick in die Vergangenheit der Ehe zeigt, dass da alles schon mal bei war, so wie: Bruder und Schwester, Cousin und Cousine, Bruder und Bruder, Mann und Pferd, Frau und Buch, Mann und Barbie-Puppe, Frau und Felsen, Mann und Katze, Frau und Baum, oder auch mal, Frau heiratet sich selbst. Und das umfasst nur die jüngere Vergangenheit der Ehe.
Die Ehe, wie sie heute gerne noch von Konservativen bis Nationalkonservativen hoch gehalten wird, ist das Ergebnis Jahrhunderte langer kirchlicher Einmischung. Einer Kirche, in der vom Kardinal aufwärts bis zum Papst, die eigene Familie zur Machterhaltung und Machtausweitung diente. Eine Kirche, in der vom Priester bis zum Papst, Kinder und Geliebte normal waren und in der gerne auch mal das Hauspersonal geschwängert wurde. Eine Kirche, die gerne auch zum Massenmord aufgerufen (ältere Geschichte), oder ihn toleriert und Mörder und Helfern zur Flucht verholfen hat (jüngere Geschichte). Eine Kirche, die sich ihre Geschichte selber erstellt hat – und diese Geschichte ist für Menschen unter 18 Jahren nicht geeignet. Eine Kirche, deren Mitglieder so verblendet sind, dass sie jedes kirchliche Dogma für bare Münze und unumstößlich halten, weil sie glauben, das war alles schon immer so. Dabei wird vergessen, dass die Kirche auf einer Historie fußt, die tausende Jahre älter ist und aus ganz anderen Kulturkreisen zusammengetragen wurde.
Eine Tatsache im Bestehen der Menschheit ist es mit dieser Entscheidung also, dass sich nur einige Gesetze ändern und keine Gesetzmäßigkeiten. Die Erde wird sich weiterhin um die Sonne drehen, sie wird auch weiterhin eine Kugel bleiben und die Evolution kann auch weiterhin, uneingeschränkt von eingeschränkten deutschen Christlich-Konservativen, in der Natur die Natürlichkeit der hetero- und homosexuellen Ausrichtungen bei allen Spezies, also auch bei uns Menschen, durch deklinieren.